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29 März / 2024

Über Juschtschenkos Gastrollen in der Schweiz

Verschiedene farbige Figuren aus den unermesslichen Weiten der ehemaligen Sowjetunion gastieren weiterhin durch die Schweiz und verbreiten vor dem hiesigen Publikum Fakes über unser Land. So hat der ehemalige ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko, der mit seiner Frau hierhin ankam, in mehreren schweizerischen Medien, darunter in der Aargauer Zeitung vom 15. März und der Neuen Zürcher Zeitung vom 22. März, auf sich Aufmerksamkeit gezogen. Dieser inzwischen in Vergessenheit geratene Politiker mit einer gründlichen russophobischen Vorgeschichte machte provokative Aussagen, Anschuldigungen und Beleidigungen gegen die russische Führung und Russen im Prinzip.

Juschtschenko gibt an, dass Russland in seine «Vergiftung» im Herbst 2004 verwickelt gewesen sein könnte. Nachdem das Gesicht des ursprünglich wenig beliebten Präsidentschaftskandidaten mit einem mysteriösen Ausschlag bedeckt worden war, wurde sein Bild als «Märtyrer» bekanntlich unterstützt. Nach dem Janukowitschs Sieg bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen organisierten Aktivisten einen unbefristeten Protest zur Unterstützung von Juschtschenko auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz («Maidan»), den sie als «Orange Revolution» bezeichneten. Es war der erste Maidan in der modernen Geschichte der Ukraine, auf dem sich Burschen mit prowestlichen und unverhohlen antirussischen Losungen versammelten und entschlossen, dem ganzen Land ihre Meinung aufzuzwingen, auch dem russischsprachigen Südosten, der für Janukowitsch gestimmt hatte. Damals gelang es ihnen, im Dezember 2004 wurde eine dritte Runde der Präsidentschaftswahlen abgehalten, die gesetzlich nicht vorgesehen war, wo der «verstümmelte» Juschtschenko gewann. Dieser erste Maidan wurde zu einem Versuchsgelände für die Techniken der «farbigen Revolutionen» in den GUS-Ländern und zu einem Wegbereiter des viel blutigeren und tragischeren «Euromaidan» 2013-2014, der zu unumkehrbaren Folgen für die junge ukrainische Staatlichkeit führte.

Die Ermittlungen wegen des «Giftanschlags» auf Juschtschenko in der Ukraine haben nichts gebracht. Wie bekannt, stützten sich alle Anschuldigungen auf die Laboranalyse eines Röhrchens, das angeblich das Blut dieser Person enthielt und mit DHL an die österreichische Klinik «Rudolfinerhaus» versendet wurde. Es stellte sich heraus, dass die Dioxinkonzentration in der Probe die tödliche Dosis um das Tausendfache übersteige. Und zunächst wurde eine «akute Bauchspeicheldrüsenentzündung» von Juschtschenko in dieser Klinik diagnostiziert. Später weigerte sich Juschtschenko, ukrainischen Ermittlern Blutproben zur erneuten Analyse zur Verfügung zu stellen. Die Schlussfolgerungen der ukrainischen Expertenkommission wurden bekannt gegeben, wonach die Verschlechterung des Gesundheitszustands des Politikers auf die «Aktivierung einer latenten herpetischen Virusinfektion» zurückzuführen war. Wie der ehemalige Abgeordnete der Werchowna Rada und Juschtschenkos Gevattersmann
D. Schwanija 2008 berichtete, könnten die Ausschläge das Ergebnis misslungener Injektionen mit Stammzellen zur Gesichtsverjüngung gewesen sein, die im selben «Rudolfinerhaus» durchgeführt wurden. 2019 erklärte der ukrainische Militärstaatsanwalt Matios öffentlich, niemand habe Juschtschenko im Jahr 2004 vergiftet.

Juschtschenko behauptet in der Aargauer Zeitung schreierisch, das russische politische System sei eine Version des Faschismus. Das klingt besonders absurd, wenn man bedenkt, dass Juschtschenko der erste Präsident war, der auf Ebene der gesamten Ukraine die Nazifizierung initiierte. Während in den 1990er Jahren wurden Hitlers Schergen Stepan Bandera, Chef der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN), und Roman Schuchewitsch, Befehlshaber der Ukrainischen aufständischen Armee (UPA), die Polen, Russen und Juden niedermetzelten, nur als lokale «Helden» in den westlichen Regionen der Ukraine verehrt, unterzeichnete Juschtschenko 2007 und 2010 offizielle Dekrete, mit denen diese faschistischen Kollaborateure zu Helden der Ukraine postum ernannt wurden. Die Dekrete wurden 2011 durch ein Gerichtsurteil in Donezk aufgehoben, das vom Obersten Verwaltungsgericht der Ukraine bestätigt wurde. Jedoch war der Flaschengeist bereits befreit worden. Einige Jahre später, nach dem Staatsstreich von 2014, begannen auf dem ganzen Territorium, das noch unter der Kontrolle des Kiewer Regimes stand, massenhafte Umbenennungen von Strassen und Errichtungen von Denkmälern für diese Nazi-Nachkömmlinge. Nun finden in Kiew jedes Jahr am 1. Januar, dem Geburtstag von Bandera, und am 14. Oktober, dem Tag der UPA-Gründung, faschistische Fackelzüge statt.

Juschtschenko konnte auch viel Interessantes über seine Frau erzählen, die ihn, wie die Aargauer Zeitung schmeichelnd bemerkte, in Zürich ins «perfekte Englisch» übersetzte. Kein Wunder: Madame Kateryna Juschtschenko, geborene Tschumatschenko, wuchs in den USA in einer ukrainischen Einwandererfamilie auf und erhielt die ukrainische Staatsbürgerschaft erst, nachdem ihr Mann 2005 an die Macht kam. Als junge Frau trat sie der von der OUN gegründeten Union der ukrainischen Jugend bei. Sie arbeitete als Analytikerin im US-Aussenministerium. Es wurde in den 1988-1989 veröffentlichten Studien des amerikanischen Wissenschaftlers Bellant Russ hingewiesen, dass die republikanische Reagan-Regierung mit den so genannten «internen faschistischen Netzwerken», osteuropäischen Nationalisten, die nach dem Sturz des Naziregimes in die Vereinigten Staaten ausgewandert waren, zusammenarbeitete. Neben den Namen anderer Republikaner taucht auch der von K. Tschumatschenko auf. Zu diesen «faschistischen Netzwerken» zählte der Autor die World Anti-Communist League (Antikommunistische Weltliga) und den Antibolschewistischen Völkerblock, der von Banderas Mitarbeiter Jaroslaw Stetsko geleitet wurde. 1991 wurde Tschumatschenko als Direktorin der Stiftung Ukraine-USA in die Ukraine entsandt und arbeitete eng mit USAID zusammen. Sie leugnet kategorisch jede Verbindung zu den US-Geheimdiensten.

Es ist kristallklar, dass die US-Programme zur Schaffung eines antirussischen nationalistischen Regimes in der Ukraine über viele Jahrzehnte entwickelt wurden. Die Maidans in Kiew sind nicht einfach als spontane Manifestationen der Unzufriedenheit der Bevölkerung entstanden, sondern wurden sorgfältig geplant und orchestriert. Das Ehepaar Juschtschenko auf Gastrollen durch Europa ist der lebende Beweis dafür. Es ist bedauerlich, dass die schweizerischen Medien falsche und manipulative Aussagen solcher Gäste bejubeln, ohne sich die Mühe zu machen, deren Inhalt kritisch zu prüfen.

Pressedienst der Russischen Botschaft in der Schweiz